Jubiläumsausstellung: „100 Objekte zur Geschichte des KIT“

200 Jahre KIT-Geschichte

Im Jahr 2025 KIT feiert das KIT den 200. Gründungstag der am 7. Oktober 1825 ins Leben gerufenen Polytechnischen Schule in Karlsruhe. Aus einer kleinen, aber bald feinen Schule ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert die Technische Hochschule Karlsruhe erwachsen. Mit der Gründung des Kernforschungszentrums 1956 wurden rasch intensive Beziehungen zwischen den beiden Forschungseinrichtungen geknüpft. Im Jahr 2009 fusionierten Universität und Forschungszentrum zum Karlsruher Institut für Technologie.

Das 200-Jahr-Jubiläum bietet eine einzigartige Gelegenheit, auf diese Entwicklung zurückzublicken und Geschichten von Menschen und Maschinen in Forschung, Lehre und Innovation freizulegen.

Eine Ausstellung entsteht

Am KIT-Archiv haben bereits vor zwei Jahren die Vorbereitungen für eine historische Ausstellung begonnen. Ziel ist es, ausgehend von Objekten Geschichten über das KIT, seine Vorgängereinrichtungen und die seit zwei Jahrhunderten hier tätigen Menschen zu erzählen. Dabei ist es auch ein zentrales Anliegen, KIT-Angehörige, Ehemalige sowie Freundinnen und Freunde des KIT einzubeziehen. Wir wollen gemeinsam darüber nachdenken, wie eine Geschichte des KIT erzählt werden kann, und welche Objekte für diese Geschichte stehen.

Doch welche Objekte erzählen die Geschichten der Menschen am KIT? Sind es komplexe Apparate aus der experimentellen Forschung oder eher vereinfachte Modelle der universitären Lehre? Welche Objekte verkörpern Innovationen und ihre industrielle Anwendung? Stehen vielleicht vielmehr Alltagsobjekte für die KIT-Geschichte – Gegenstände aus der Verwaltung etwa oder Überreste aus der Baugeschichte? Oder erzählen gerade die zahlreichen Kunstwerke und (Technik-)Denkmäler die KIT-Geschichte?

Sicherlich gibt es noch viele andere Perspektiven, die der Objektauswahl zugrunde gelegt werden können. Das Ausstellungsprojekt setzt daher auf einen „Call for Objects“, um Gelegenheit zur Partizipation zu geben und vielfältige Perspektiven auf die KIT-Geschichte zu entwickeln.

Erfolgreicher „Call for Objects“!

Die Vielzahl der eingereichten Vorschläge hat uns erfreut und wir danken allen Beteiligten ganz herzlich dafür! Bei 125 Einreichungen, aber nur 100 möglichen Objekten fällt die Auswahl schwer und wir werden im Kuratorenteam bis zur Fertigstellung der Ausstellung sicherlich noch einige Diskussionen führen.

Neuerungen im Projekt

Dr. Anton Guhl hat das Projekt im Juni 2022 verlassen, seine Nachfolge hat Frau Andrea Stengel M.A. übernommen, die sich seit vielen Jahren als Kunstkuratorin am KIT um die Kunstsammlung und Kunst am Bau Projekte kümmert. Der inzwischen fixierte Projektplan sieht eine digitale Ausstellung vor, die um etwa 10 in Präsenz gezeigte Objekte ergänzt wird.

Idee und Ablauf des Call for Objects

In unserem Call for Objects hatten wir Sie gebeten, das Werden dieser Ausstellung aktiv mitzugestalten, indem Sie ein Objekt vorschlagen, das für Sie KIT-Geschichte erzählt. Das Objekt sollte dabei nicht 200 Jahre repräsentieren, sondern ein Schlaglicht auf die historisch gewachsene Identität des KIT werfen.

Gemeinsam mit einer kurzen Erläuterung der Bedeutung des Objekts zur Einordnung Ihres Vorschlags konnten die Vorschläge bis zum 31.3.2022 bei uns eingereicht werden.

Für die eingereichten Objektvorschläge waren für uns auch die folgenden Auswahlkriterien wichtig.

1000 Ideen, aber nur eine Ausstellung – Grundlagen der Objektauswahl

Die Objektauswahl erfolgte ab dem Frühjahr 2022 durch den Ausstellungskurator Dr. Anton F. Guhl zusammen mit dem Leiter des KIT-Archivs Dr. Klaus Nippert. Anpassungen des Programms erfolgen in der weiteren Umsetzung und aufgrund von Anregungen aus dem Umfeld des Projektes.

Die Objektauswahl erfolgte in drei Stufen. In einem ersten Schritt wurde geprüft, ob das Objekt grundsätzlich einbezogen werden konnte: Konservatorische Belange, hohe Kosten einer Präsentation oder bereits die Ausmaße eines Objekts können dazu führen, dass ein Objekt nicht gezeigt werden kann.

In der zweiten Auswahlstufe wurde die historische Relevanz des Objekts geprüft – auf Grundlage aktueller hochschul- und wissenschaftsgeschichtlicher Standards. Das bedeutet, dass nicht nur erfolgreiche oder „geniale“ Objekte aufgenommen wurden. Von historischer Bedeutung konnten auch Objekte aus dem Alltag sein, von den „unsichtbaren Händen“ in Forschung, Lehre und Innovation oder aus Phasen, in der die heute hochgehaltenen Standards nicht erreicht werden konnten. Dabei folgte auch die Prüfung der erzählerischen Kraft des Objekts –manch ein Objekt hält Überraschungen bereit, die erst auf den zweiten Blick erkennbar wurden.

In einer dritten Stufe wurden die Objekte im Zusammenspiel bewertet. Dabei ging es also nicht darum, welches Objekt für sich genommen „spannender“ war, sondern mit welchem Objektensemble sich die KIT-Geschichte ideal erzählen ließ. Das Ziel war es, zentrale Phasen aus der KIT-Geschichte abzubilden und das KIT in seiner institutionellen Vielfalt über die lange Zeit von 200 Jahren darzustellen. Schließlich galt es, materielle Vielfalt herzustellen – beispielsweise eignen sich (Papier-)Dokumente nur in Ausnahmefällen für eine Ausstellung, die ein breites Publikum ansprechen soll.

Schema – Auswahlprozess

Stufe

Ebene

Prüfung

Stufe 1

Einzelobjekt

1. Machbarkeit
 

Stufe 2

Einzelobjekt

2. Historische Relevanz
 

Einzelobjekt

3. Originalität der Geschichte(n)
 

Stufe 3

Objektensemble

4. Berücksichtigung besonders wichtiger historischer Phasen
 

Objektensemble

5. Verteilung über das gesamte KIT und seine Vorgängerinstitutionen
 

Objektensemble

6. Zeitliche Verteilung über 200 Jahre
 

Objektensemble

7. Materielle Vielfalt der Objekte
 

   

Der Wissenschaftliche Beirat des Ausstellungsprojekts

Prof. Dr. Thomas Hirth

Prof. Dr. Gisela Hürlimann

Prof. Dr. Thorsten Logge

Prof. Dr. Marcus Popplow

Prof. Dr. Dieter Speck

Prof. Dr. Helmuth Trischler

 

Kontaktperson

MA Andrea Stengel
Kuratorin Ausstellungsprojekt "100 Objekte zur Geschichte des KIT"

+49 721 608-45430andrea stengel does-not-exist.kit edu

Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

https://www.pb.kit.edu/74.php